Kinderfinder auch in Lugau erhältlich

LUGAU. Auch die Feuerwehr der Stadt Lugau kann jetzt allen interessierten Eltern in der gesamten Stadt einen sogenannten „Kinderfinder“ anbieten. Der Aufkleber ist im Rahmen des Hoch-vom-Sofa-Projektes „BRANDSCHUTZ?! DAS GEHT AUCH MICH ETWAS AN“ von den Mitgliedern der Jugendfeuerwehr Lugau in Zusammenarbeit mit einigen Einsatzkräften entstanden.

„Der Kinderfinder ist keine Erfindung der Feuerwehr Lugau, den gibt es schon in zahlreichen Feuerwehren Deutschlands und auch Versicherer bieten diesen an. Nur wollten wir diesen weiterentwickeln, Material und Gestaltung nutzerfreundlicher und anschaulicher machen.“, sagte Sven Schimmel, stellvertretender Ortswehrleiter in Lugau und verantwortlich für die Endgestaltung bei der Vorstellung. Ihm und den Jugendlichen hatten die bisher angebotenen Varianten noch nicht ganz zugesagt. Der Aufkleber, so Schimmel, müsse nicht nur funktionell sein, sondern auch gefallen. Außerdem müsse eine Informationsschrift jeweils dazu gelegt werden, damit Sinn und Zweck noch besser erkennbar seien.

Jetzt kann der „Kinderfinder“ den Einsatzkräften auch in Lugau bei einem Brand anzeigen, dass sich hinter der Tür Kinder befinden könnten. „Besonders kleinere Kinder reagieren ja auf beängstigende Situationen, wie eben bei einem Brand oder in einer stark verrauchten Wohnung, anders als Erwachsene. Anstatt der Gefahr aus dem Weg zu gehen, verstecken sie sich auch gerne mal unter der Bettdecke, im Bett, im oder hinterm Schrank. Für die Einsatzkräfte eine schwierige Situation. Aber der Aufkleber sagt uns Einsatzkräften, dass wir genau dort damit rechnen müssen.“, so der stellvertretende Ortswehrleiter. Der Aufkleber reflektiert das Licht der Hand- oder Helmlampen von den Feuerwehrleuten auch noch bei verrauchten Räumen und macht aufmerksam. In einem großen Feld kann der Name des „Bewohners“ eingetragen werden, sodass die Feuerwehrtrupps die Kinder auch direkt ansprechen oder rufen können.

Der Lugauer Kinderfinder soll aber auch für diejenigen eingesetzt werden, die zwar keine Kinder mehr sind, aber im Brandfall nicht selbst oder nur sehr schwierig das Haus verlassen können, wenn sie beispielsweise bettlägerig sind. Darum ist der Schriftzug „Unser Kinderfinder“ später auch nicht mit an der Zimmertür. Genau dort, im unteren Drittel, soll die Folie aufgeklebt werden. Sven Schimmel: „Einsatzkräfte haben ihre taktischen Vorgaben. In verrauchte Räume geht es eben im Kriechgang. Da ist das untere Drittel der Tür eben genau in Augenhöhe der Kameraden.“ Noch mehr Informationen erhalten die Eltern in einem Begleitfyler.

Erhältlich ist der Kinderfinder für alle Einwohner der Stadt Lugau und der Ortsteile direkt im Gerätehaus Lugau oder bei öffentlichen Veranstaltungen mit der Feuerwehr. Wer will, kann aber auch einen mit 60 Cent frankierten und an sich selbst adressierten DIN-lang Umschlag (ca. 22cm x 11cm) an die Feuerwehr Lugau senden (oder in den Briefkasten der Feuerwehr legen) und bekommt ein Exemplar zugeschickt. Allerdings kann in einem Umschlag aus postalischen Gründen immer nur ein Exemplar versandt werden. (SvS)