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Wehrleiter im Amt bestätigt

von Sven Schimmel (Kommentare: 0)

André Böhme
Rechte: FF Lugau

LUGAU. Die Belegschaft der Freiwilligen Feuerwehr Lugau hat auf seiner Jahreshauptversammlung am 10. März André Böhme mit großer Mehrheit in seinem Amt als Wehrleiter bestätigt. Ihm zur Seite steht Sven Schimmel als Stellvertreter, der ebenfalls mit großer Stimmenmehrheit gewählt wurde und dieses Amt bereits seit einem Jahr kommissarisch bekleidet. Nun muss noch der Stadtrat der Entscheidung der Kameradinnen und Kameraden zustimmen.

In seinem Bericht über die Tätigkeit der Feuerwehr im Jahr 2007 sprach der alte und neue Wehrleiter noch einmal die derzeitige Situation der Wehr an. Noch immer fehlen 13 Kameraden, um die in der Brandschutzbedarfsplanung festgeschriebene Mindeststärke zu erreichen. Momentan verrichten 34 Männer und eine Frau in Lugau ihren Dienst in der Einsatzabteilung. „Es fehlt vor allem die Altersgruppe zwischen 25 und 35 Jahre. Sie wären es, die unsere älteren Kameraden am ehesten einmal ablösen könnten.“, so der Wehrleiter. Doch das sei schwierig. Die gut und gern ausgebildeten jungen Leute könnten kaum nachkommen, denn die Situation auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt lasse das gar nicht in dem Maße zu.

Außerdem sprach er von einem unzureichenden Zustand des Gerätehauses. Hier gebe es zu wenig Platz an den Spinden und vor allem im Schulungsraum. Böhme: „Nur in diesem Falle können wir froh sein, die Mindeststärke nicht erreicht zu haben. Eine Ausbildung in dem viel zu kleinen Schulungsraum wäre nicht mehr denkbar.“ Außerdem fehle es an Sanitäreinrichtungen. Das Gerätehaus hat eine einzige Dusche, die aus hygienischen Gründen aber nicht nutzbar sei.

Trotzdem hat die Feuerwehr Lugau im Jahr 2007 insgesamt 87 Einsätze gemeistert, wobei aber ein Großteil auch Fehlalarme durch Brandmeldeanlagen darstellten. Als bedeutendste nannte er u.a. den Wohnungsbrand in Hohndorf am 30. August 2007, bei dem ein Kind getötet wurde, einen Scheunenbrand an der Ortsgrenze zu Gersdorf mit einer bis dahin noch nie in diesem Ausmaß eingesetzten Anzahl von Atemschutzgeräten und einen verunglückten LKW auf der Autobahn 72, der Fässer mit ätzender Flüssigkeit geladen hatte. Letztgenannter bereite bis heute Sorgen, denn der Ersatz für die zu diesem Einsatz beschädigten Einsatzmittel lasse nach wie vor auf sich warten.

Dankbar zeigte sich der Wehrleiter, im vergangenen Jahr ein neues Hilfeleistungslöschfahrzeug in Betrieb genommen haben zu können. Dessen Beladung lasse die Feuerwehr Lugau nun noch leistungsfähiger und einfacher arbeiten.

Ein positives Bild zeichnete auch der kommissarisch amtierende Jugendfeuerwehrwart Daniel Seidel. Seine Jugendfeuerwehr (JF) zählt derzeit 30 Mitglieder, mehr können aus Kapazitätsgründen nicht aufgenommen werden. Neben den alljährlichen Maßnahmen konnten sogar internationale Erfahrungen zu den Wettkämpfen der Euroregion Erzgebirge gesammelt werden. Dabei entstand auch eine Freundschaft mit den Kameraden der JF Niederbobritzsch, mit denen heuer eine Partnerschaft begründet werden soll.

In der Jahreshauptversammlung wählten die Mitglieder auch einen neuen Feuerwehrausschuss, der nun aus den Kameraden Dieter Böhme, Sven Colditz, Ronald Trinks und Andreas Vogel besteht und gemeinsam mit der nun neuen Wehrleitung die Entwicklungsrichtung der Feuerwehr bestimmt. Der Frauenlöschgruppe steht nun Birgit Möckel vor, der Alters- und Ehrenabteilung nach wie vor Karl Franke.

In seiner konstituierenden Sitzung bestätigte der neue Feuerwehrausschuss einstimmig Daniel Seidel als Jugendfeuerwehrwart. Bürgermeister Rainer Unfried informierte hierin aber auch, dass eine Sanierung des Gerätehauses noch nicht in greifbarer Nähe sei. Es werde aber daran gearbeitet, den Kameradinnen und Kameraden wieder gute Bedingungen für ihre ehrenamtliche Arbeit zu schaffen.

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