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Erstmals Truppführer in Lugau ausgebildet

von Sven Schimmel (Kommentare: 0)

Die Truppführer bei der praktischen Prüfung im Brandcontainer der BF Chemnitz | Foto: FF Lugau/Schimmel
Die Truppführer bei der praktischen Prüfung im Brandcontainer der BF Chemnitz | Foto: FF Lugau/Schimmel

LUGAU. Zum ersten Mal nach der politischen Wende wurde von der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Lugau ein eigener Truppführerlehrgang organisiert und durchgeführt. Am 6. Juni 2015 konnte er mit der praktischen Abschlussprüfung für alle Teilnehmer erfolgreich beendet werden.

Was bei der sogenannten „Kreisausbildung“ - der Landkreis bietet allen Feuerwehren den Service der zentralen Ausbildung - nicht möglich ist, nämlich auf individuelle Terminwünsche der Teilnehmer einzugehen und somit auch allen Schichtarbeitern eine Teilnahme zu ermöglichen, konnte im Rahmen der Standortausbildung realisiert werden. Zwar dauerte der Lehrgang dadurch etwas länger - von Ende Januar bis Anfang Juni 2015, aber genau das schätzten die Kameraden. In den kalten Monaten war genügend Zeit, sich der Theorie anzunehmen. Von den rechtlichen Voraussetzungen bis zur Einsatztaktik paukten die neun angehenden Truppführer bis zur Theoretischen Prüfung. Auch hier ein Vorteil: In einer überschaubaren Gruppengröße kann individueller auf jeden Einzelnen eingegangen werden.

Praktisch mussten sich die Teilnehmer an Löschübungen, bei der Technischen Hilfeleistung, insbesondere der Rettung aus einem verunfallten Fahrzeug mit Hydraulischen Rettungsgeräten und Hebegeräten und am Löschen mit Schaum beweisen. Eine praktische Ausbildung an Spezialfahrzeugen, wie Rüstwagen, Schlauchwagen und dem Gerätewagen Gefahrgut gab Einblicke in Technik, die in Lugau nicht vorgehalten werden kann.

Höhepunkt war die praktische Prüfung in der Brandsimulationsanlage der Berufsfeuerwehr Chemnitz am 6. Juni 2015. Alle Teilnehmer mussten hier verschiedene Szenarien abarbeiten: Wohnungsbrände, Kellerbrände, Gragenbrände mit „gefährlichen Inhalten“ und vieles mehr. Weil der „Brandcontainer“ befeuert, vernebelt und beheizt werden kann, heizten die Kameraden der Berufsfeuerwehr so richtig ein. Immerhin können bei einem Wohnungsbrand auch Temperaturen bis zu 1.000°C auftreten. Flammen schossen über die Köpfe der Prüflinge, plötzlich loderten Flammen auf dem Weg zum Einsatzort, eine Durchzündung, der sogenannte „Flash-Over“ trat auf. Die Sicht: Fast null. Immer mussten Personen in Form von Puppen (mit Lebendgewicht!) gerettet werden. Eine Abkühlung war draußen aber kaum in Sicht - die Sonne brutzelte bei Temperaturen von mehr als 30°C.

Nach getaner Prüfung werden die Atemschutzgeräte wieder einsatzfertig gemacht | Foto: FF Lugau/Schimmel
Nach getaner Prüfung werden die Atemschutzgeräte wieder einsatzfertig gemacht | Foto: FF Lugau/Schimmel

Alle neun Teilnehmer aus den Ortsfeuerwehren Lugau, Erlbach-Kirchberg und Ursprung meisterten das, was von ihnen erwartet wurde. Mit guten Leistungen haben sie die Prüfung bestanden. Sie dürfen nun „Truppführer“ sein. Herzlichen Glückwunsch!

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