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„Kontinuität und Veränderung“

von Christian Ulber (Kommentare: 0)

Während der Auszeichnungen
Bildrechte: FF Lugau

LUGAU. An jedem 2. Märzmontag eines Jahres treffen sich die Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehr Lugau zu ihrer Jahreshauptversammlung, um Rückschau auf das Vergangene zu halten, in die Zukunft zu blicken und auch zu ehren.

Wehrleiter André Böhme stellte seine Ausführungen diesmal unter das Thema „Kontinuität und Veränderung“. Böhme in seiner Ansprache: „Kontinuität, da sich, nach unserer Einschätzung, die Leistungsfähigkeit, der Personal- und Ausbildungsstand und das Leistungsaufkommen gefestigt hat. Und das ist auch der überwiegende Teil meiner Einschätzung. Veränderung aber auch, denn mit der Zusammenführung der Feuerwehrtechnischen Zentren im Erzgebirge, die damit verbundenen Änderungen und die Einführung des doppischen Haushaltes, die ja bereits in den Berichtszeitraum mit vorbereitenden Maßnahmen hineinragt, haben uns alle zum Umdenken, zu anderen Handlungsweisen veranlasst.“

Nach wie vor sind in der Einsatzabteilung der Feuerwehr Lugau 49 Kameraden tätig. Hinzu kommen die Kameradinnen und Kameraden, die in der Jahreshauptversammlung noch aufgenommen wurden. Hier also ein leichtes Plus und damit die Festigung der nach dem aktuell gültigen Brandschutzbedarfsplan der Stadt Lugau geforderten Mindestpersonalstärke von 48. In der Jugendfeuerwehr hat sich die Anzahl der Mitglieder auf 20 gefestigt, bedingt durch die zahlreichen Übernahmen in die Einsatzabteilung. In der Altersabteilung sind 7 Kameraden gezählt, die Frauengruppe mit 17 Kameradinnen hält ihre Zahl ebenfalls konstant.

Die Einsatzkräfte haben 2011 insgesamt 5.534 Stunden Ausbildung am Standort, also in ihrer eigenen Feuerwehr, absolviert. Hinzu kommen 385 Stunden in der Kreisausbildung für Grund-, Truppführer-, Sprechfunker-, Maschinisten- oder auch Atemschutzgeräteträgerausbildung und Ausbildung zum Jugendgruppenleiter. An der Landesfeuerwehrschule Sachsen wurden 146 Mannstunden gezählt.

Böhme weiter: „Nur durch die konsequente Ausbildung auf hohem Niveau ist es möglich, die Kameradinnen und Kameraden auf einem Wissensstand zu halten, der den hohen Anforderungen im heutigen Feuerwehrdienst gerecht wird. Denn auch 2011 mussten zahlreiche Einsätze unterschiedlichster Couleur bearbeitet werden. 48 Mal piepte der Funkmelder bei den Kameraden, 15 Mal zu Hilfeleistungen und 26 Mal zu Bränden. 7 Fehlalarme zählt die Statistik. Durch den Einsatz weiterer Drehleiterfahrzeuge im Altlandkreis Stollberg sind die Einsatzzahlen damit weiter relativ stabil, weit zurückgegangen sind aber die Fehlalarme durch Brandmeldeanlagen, zu denen wir früher auf weit größerem Gebiet unterwegs waren und die die statistische Einsatzzahl in die Höhe trieb. Allerdings sind damit auch die Einsatzintensitäten der verbliebenen Einsätze weit gestiegen.“ Dabei seien große Brände in Ursprung und Erlbach-Kirchberg zu nennen, ein folgenschwerer Verkehrsunfall auf der Pflockenstraße mit sechs zum Teil schwer verletzten Personen, austretende Schwefelschmelze aus einem Gefahrguttransporter oder auch die Brandserie in Jahnsdorf.

Weiterhin zählte er Höhepunkte aus dem Bereich der Ausbildung auf. Darunter zählen, so Böhme, ein intensiver Wochenendausbildungslehrgang im Gelände des Technischen Hilfswerkes Chemnitz oder auch zahlreiche Einsatzübungen in der Brandsimulationsanlage der Berufsfeuerwehr Chemnitz.

Bürgermeister Thomas Weikert dankte den Kameradinnen und Kameraden für ihre Einsatzbereitschaft und den Dienst am Nächsten und versprach, dass sich die noch immer unbefriedigende räumliche Situation im Gerätehaus schon in den nächsten Monaten deutlich verbessern werde. In Richtung Landkreis schickte er die Aufforderung, die Lugauer Feuerwehr bei der Vergabe von Fördermitteln durchaus besser zu berücksichtigen, denn allein kann die Kommune die Belastung kaum stemmen.

Auch der stellvertretende Kreisbrandmeister dankte den Kameradinnen und Kameraden. Auch er sei mit der finanziellen Ausstattung der Feuerwehren und der arg begrenzten Möglichkeit der Ausreichung von Fördermitteln sehr unzufrieden.

Ronald trinks und Armin Franke werden ausgezeichnet
Bildrechte: FF Lugau

Und wie immer zur Jahreshauptversammlung wurden Aufnahmen, Beförderungen und Ehrungen ausgesprochen:

Als Feuerwehrmann-Anwärter wurden in die Einsatzabteilung aufgenommen Sindy Galle, Maria Traianov, Phil Bartelt, Ronny Johannes und Max Neubert. In die Frauengruppe wurde Kameradin Isabelle Tetzner aufgenommen.

Auf 10 Jahre Mitgliedschaft in der Feuerwehr Lugau kann nunmehr Dirk Rößner zurückblicken, Sven Colditz bereits auf 15. 20 Jahre ist Maik Pauler bereits im Ehrenamt, Armin Franke und Ronald Trinks sind es schon 30 Jahre in der Lugauer Wehr. Und auf 45 verdienstvolle Jahre können Lisa Ebersbach, Dieter Böhme und Reinhard Rudolph zurückblicken.

Beförderungen wurden ausgesprochen für Angelyn Ebersbach, Linda Trommler und Kevin Schiek zum „Feuerwehrmann“, für Michael Nietsch und Tommy Schuster zum „Oberfeuerwehrmann“ und für Philipp Swora und Marcel Wagner zum „Hauptfeuerwehrmann“. Daniel Günther wurde in den Rang des „Löschmeisters“ gehoben und Daniel Seidel darf ab sofort die Kennzeichen eines „Hauptlöschmeisters“ tragen.

In die Zukunft blickend freute sich Wehrleiter André Böhme gemeinsam mit Bürgermeister Thomas Weikert über die bereits angelaufenen Umbaumaßnahmen im Gerätehaus, blickte aber auch kritisch Richtung Landesregierung. Denn dort werde oft viel versprochen, aber von einer Verbesserung der Zustände im Sächsischen Brandschutz merke man weniger. Als Stichpunkte nannte er u.a. die ungeklärte „Feuerwehrrente“ und die „Platzkapazität an der Landesfeuerwehrschule“ sowie die steuerliche Benachteiligung im Ehrenamt.

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