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Ausbildung mach sich bezahlt – Engagement für 2010 gefordert

von Christian Ulber (Kommentare: 0)

8 Kameraden aus der Jugendfeuerwehr werden in die Einsatzabteilung aufgenommen.
Rechte: FFLugau

LUGAU. Die Feuerwehr der Stadt Lugau ist nach wie vor gut aufgestellt, resümierte Wehrleiter André Böhme in seinem Jahresbericht zur Jahreshauptversammlung am 8. März 2010. Ein deutliches Plus an aktiven Kameradinnen und Kameraden war 2009 zu protokollieren. Wichtigster Faktor war dabei, dass insgesamt acht Jugendliche aus der Jugendfeuerwehr in die Einsatzabteilung übernommen werden konnten. Offiziell aufgenommen wurden Michel Glänzel, Max Matthe, Simon Glowa, Maik Folgner, Toni Uhlmann und Linda Trommler aus der Jugendfeuerwehr und Robert Schieck, der sich nach seinem Zuzug nach Lugau auch für den Feuerwehrdienst entschieden hat. Zwar werde man abwarten müssen, so der Wehrleiter, ob die Übernommenen auch hier in der Region einen Ausbildungsplatz erhalten und nach der Lehre auch hier arbeiten können, aber er sei durchaus optimistisch. Für alle jungen Kameraden sehe es derzeit gut aus.

Im Bereich Ausbildung seien weitere Maßstäbe gesetzt worden. Die 2008 aufgenommenen Kameraden haben ihre Grundausbildung absolviert und zum Teil schon die Sprechfunker- und Atemschutzgeräteträgerausbildung hinter sich gebracht. Ein  enormer Zeitaufwand für die Betreffenden. An der Landesfeuerwehrschule Sachsen haben je ein Kamerad die Gruppenführer- und die Zugführerausbildung bestanden, zwei Kameraden sind zu Drehleitermaschinisten ausgebildet worden. Daneben wurden im Feuerwehrtechnischen Zentrum Pfaffenhain weitere Motorkettensägenführer, Jugendgruppenleiter und ein Sicherheitsbeauftragter neu ausgebildet. 1.578 Stunden Ausbildung am Standort, 750 Stunden in der Kreisausbildung und 242 an der Landesfeuerwehrschule Sachsen wurden insgesamt absolviert.

Die massive überörtliche Ausbildung hat sich jetzt bezahlt gemacht. Für das Jahr 2010 hat die Feuerwehr Lugau von rund zehn beantragten Ausbildungsplätzen an der Landesfeuerwehrschule Sachsen nur eine Weiterbildung erhalten. Kein Gruppen- oder Zugführer, kein Drehleitermaschinist, kein Gerätewart kann 2010 für die Feuerwehr Lugau ausgebildet werden. Das sei zwar bitter, meint Wehrleiter Böhme, aber kein Grund zur Sorge, denn seitens der Ausbildung stehe seine Wehr ausgezeichnet da. „Wir haben keine Not bei den Gruppen- oder Zugführerstellen, auch nicht bei den Drehleitermaschinisten. So trifft uns der Mangel an Ausbildungsstellen an der Landesfeuerwehrschule Sachsen weder unvorbereitet noch besonders hart. Dennoch kann dieser Zustand auch von den Kameraden der Lugauer Wehr nicht akzeptiert werden. Nahezu alle Kameraden aus unseren Reihen haben die Petition an den Landtag, in der für höhere Kapazitäten in Nardt geworben wird, unterzeichnet. Wir hoffen, dass die Sächsische Staatsregierung kurzfristigst eine Lösung findet, denn die Feuerwehr in Sachsen insgesamt kann nicht überall von ähnlich komfortablen Zuständen wie bei uns in Lugau berichten. Auch wir haben in Zukunft wieder Ausbildungsbedarf und die Grundsteine müssen jetzt gelegt werden. Ich bin sicher, Bürgermeister Weikert wird dies in Gesprächen mit seinen Amtskollegen ebenfalls erörtern.“, sagte er weiter.

Seit 2009 werde auch die gemeinsame Ausbildung mit den Nachbarwehren noch mehr forciert. Gemeinsame Übungen zu einem Unfall mit gefährlichen Gütern oder einem Großbrand mit den Feuerwehren Niederwürschnitz und Oelsnitz sowie eine gemeinsame Atemschutzausbildung mit Erlbach-Kirchberg und Ursprung seien der Startschuss gewesen.

Die Einsatzzahlen gingen laut der Statistik aber zurück. Insgesamt 37 Mal wurden die Kameraden zum Einsatz gerufen. Erfreulich: Die Zahl der Fehlalarme ist deutlich gesunken. Beides hat seinen Grund. Mit der Beschaffung der Drehleitern für die Feuerwehren Stollberg und Thalheim, die noch der Altkreis Stollberg massiv mit Fördergeldern gestützt hat, musste die Drehleiter nicht mehr so oft über die Grenzen der Verwaltungsgemeinschaft hinaus ausrücken. Zudem war sie ein halbes Jahr gar nicht verfügbar, da sie eine Generalüberholung erfahren konnte, bezahlt ebenfalls vom Altkreis Stollberg. Schon im November 2008 wurde das Tanklöschfahrzeug zum Neuaufbau außer Dienst gestellt. Mit diesen beiden Investitionen habe die Stadt einen wichtigen Beitrag zur Sicherheit der Einwohner unserer Stadt geleistet. Zwei Fahrzeuge, die wieder auf dem neuesten Stand sind, bedeuten nämlich auch mehr und bessere Einsatzmöglichkeiten, höhere Sicherheit.

Insgesamt spricht die Statistik von 17 Brandeinsätzen, 14 Hilfeleistungen und 6 Fehlalarmierungen. 262 Einsatzstunden wurden insgesamt dafür aufgewendet.

Weiterhin dankte er allen Kameradinnen und Kameraden für die geleistete Arbeit sowie der Stadtverwaltung für die gute Zusammenarbeit.

Anerkennende Worte fand auch Bürgermeister Thomas Weikert. In Gesprächen mit seinen Amtskollegen aus der Region konnte er Vergleiche ziehen und bemerkte die exponierte Stellung der Feuerwehr Lugau für die Region. Darauf sei er stolz und motvierte die Kameraden, ihr Engagement beizubehalten. Der mehrfach geforderte Um- und Ausbau und die Sanierung der Feuerwache seien aber noch nicht in trockenen Tüchern. Er sei aber „vorsichtig optimistisch“, in absehbarer Zeit Lösungen zu finden. Die Gespräche zwischen ihm, der Wehrleitung und dem Bauamt seinen durchaus erkenntnisreich gewesen.

Für 10 Jahre Mitgliedschaft geehrt: Daniel Seidel, Thomas Lützner, Claudia Langer.
Rechte: FFLugau

Zur Jahreshauptversammlung geehrt wurden für 10 Jahre aktiven Dienst in der Freiwilligen Feuerwehr: Claudia Langer, Daniel Seidel und Heiko Seidel.  Für 10 Jahre Mitgliedschaft in der Freiwilligen Feuerwehr Lugau wurde der Kamerad Sven Job geehrt. Für 10 Jahre aktiven Dienst in der Freiwilligen Feuerwehr und gleichzeitig 10 Jahre Mitgliedschaft in der Freiwilligen Feuerwehr Lugau konnte Kamerad Thomas Lützner ausgezeichnet werden. Auf 15 Jahre Mitgliedschaft in der FF Lugau konnten in diesem Jahr Thomas Franke, Ronald Günther und Sven Schimmel zurückblicken. Kamerad Kersten Imiella feiert 2010 20 Jahre Mitgliedschaft. Und seit 40 Jahren ist Kamerad Reinhard Rudolph bei der FF Lugau dabei. Alle Geehrten erhielten vom Bürgermeister ihre Urkunden und die nach Satzung auszureichende Anerkennung.

Wehrleiter André Böhme gratuliert Chris Franke und Claudia Langer zur Beförderung.

Auch Beförderungen konnten zur Jahreshauptversammlung wieder ausgesprochen werden. So wurde Jugendfeuerwehrwart Daniel Seidel zum Hauptfeuerwehrmann, die Kameradin Claudia Langer sowie die Kameraden Chris Franke, Maik Günther und Felix Tuchscherer zum Löschmeister und Kamerad Sven Colditz zum Brandmeister befördert. Vorausgegangen waren entsprechende Ausbildungen und Dienstjahre, die die Kameradinnen und Kameraden zu absolvieren hatten.

Im Bericht der Jugendfeuerwehr sprach Jugendgruppenleiter Marcel Wagner im Auftrag des Jugendfeuerwehrwartes von einem erfolgreichen Jahr 2010.  So konnte sie einen neuen rekordverdächtigen Mitgliederstand ausweisen, hat sehr gute Platzierungen bei Wettbewerben belegt, drei weitere ausgebildete Jugendgruppenleiter ausbildenn lassen können und die Partnerschaft mit der JF Niederbobritzsch ist besiegelt. Außerdem konnten acht JF-Mitglieder an die Einsatzabteilung übergeben werden.

Freuten sich über die "Jugendflamme": Lisa Haase und Tobias Golz.
Rechte: FFLugau

Zum 31. Dezember 2009 weist die Mitgliederstatistik einen Stand von 49 Kindern und Jugendlichen aus, inklusive aller Mitglieder der Einsatzabteilung, die das 27. Lebensjahr noch nicht vollendet haben. Reell sind es 24 Mitglieder. Damit hatte Lugau zeitweise die größte Jugendfeuerwehr im ehemaligen Landkreis Stollberg. Damit verbunden war aber auch viel Engagement der Jugendgruppenleiter. Im vergangen Jahr konnten die JF-Mitglieder an rund 200 Stunden feuerwehrtechnischer Ausbildung und allgemeiner Jugendarbeit teilnehmen. Videoabende gehörten hier ebenso dazu, wie Grillabende, Sport und Spiel, Wanderungen, Öffentlichkeitsarbeit und ähnliches.

Um das alles vor- und nachzubereiten, an Sitzungen und spezifischen Ausbildungen teilzunehmen, waren insgesamt 1.030 Mannstunden notwendig.

Dankbar angenommen wurden die Möglichkeiten der Kreisjugendfeuerwehr. Beispielsweise die Pfingstwanderung, bei der es zunächst einen Fußmarsch von der Baumschule am Sachsenring hin zum Stausee Oberwald zu bezwingen galt, um dann Geschicklichkeit beim Mini-Golf unter Beweis zu stellen. Anschließend konnten alle mit rasanter Geschwindigkeit auf der Sommerrodelbahn ins Tal rasen.

Oder der Regionalausscheid, welcher vorher der Kreisleistungsvergleich war. Seit mehreren Jahren wieder einmal in Kemtau, mussten unsere Mannschaften richtig kämpfen, denn auch die Konkurrenz hatte ihre Hausaufgaben gemacht. In der Wertungsgruppe 1, Jungen bis 15 Jahre, kamen die Lugauer Kids, die eine komplett neue Mannschaft bildeten, leider nur auf den 5. Platz. Bei den Jungs bis 18 Jahren saß wohl noch der vornächtliche Party-Kater im Genick. So mussten sie den fast schon traditionellen ersten Platz an die JF Gornsdorf abgeben. Auch die Mädchen bis 18 Jahre mussten sich trotz Alleinkämpfer-Status in dieser Wertungsgruppe beweisen, denn der Erste Lauf war ungültig. Doch mit dem Zweiten holten sie sich – wie soll es anders gehen – den Ersten Platz, den Wanderpokal und dazu die Qualifizierung für den Zwischenausscheid zum Sachsenpokal 2010, der in Annaberg-Buchholz stattfinden wird.

Das Jugendfeuerwehr-Freizeitwochenende verbrachten drei Jungen und vier Mädchen der JF Lugau in der Jugendherberge Klingenthal. Neben vielfältigen Möglichkeiten der Freizeitgestaltung bei Sport und Spiel, mussten alle am Samstag ca. 15 Kilometer wandern. Sie besuchten ein Schaubergwerk mit Führung und auf dem Heimweg ging es zur Sommerrodelbahn.

Die JF Lugau nahm zum ersten Mal mit einer Mannschaft am Fußballturnier der Jugendfeuerwehren des Regionalbereichs teil. Hier gelang es ihnen wegen einem Tor, das sie weniger kassierten, den Sieg des Turniers vor Oelsnitz zu holen.

Auch der Bürgermeister hielt natürlich sein Versprechen und lud im Oktober zur Dankschönveranstaltung in die Kammgarn-Stuben zum Bowlingspielen ein. Er bedankte sich bei den Kindern und Jugendlichen sowie bei allen Betreuern für die geleistete Arbeit in den Jahren 2008 und 2009.

Zur 125-Jahr-Feier der FF Lugau im Jahr 2009 konnte auch die Partnerschaft mit der Jugendfeuerwehr Niederbobritzsch besiegelt werden.

Weiterhin konnten im vergangenen Jahr drei der Mitglieder das Leistungsabzeichen „Jugendflamme Stufe 1“ ablegen. Sie wurden noch im Laufe der Jahreshauptversammlung mit Abzeichen und Urkunden ausgezeichnet. Weitere 13 Kinder und Jugendliche haben ihre Abzeichen und Urkunden bereits erhalten. Sie haben im September letzten Jahres bereits die Jugendflamme Stufe 2 abgelegt.

Anerkennende Worte fanden auch die Gäste, unter ihnen Kreisbrandmeister Gerhard Lippold, der auch noch einmal explizit für die vielen Jahre Einsatzbereitschaft mit der bis dato einzigen Drehleiter im Landkreis Stollberg dankte.

Für 2010 stehen schon jetzt wieder viele Aktivitäten an, die geplant und vorbereitet werden müssen. So sprach Wehrleiter André Böhme von intensiverer gemeinsamer Ausbildung mit Nachbarfeuerwehren und von weitergehenden Vorbereitungen zum Um- und Ausbau des Gerätehauses. Außerdem werde der Tag der Sachsen 2010 in der Nachbarstadt Oelsnitz auch von den Lugauer Kameraden besonderes Engagement fordern.

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