Schnelle Hilfe über Notruf
Im Notfall ist schnelle Hilfe wichtig. Nicht nur im Brandfall, denn da entscheiden Minuten, ob die Feuerwehr einen schnellen Löscherfolg haben kann oder ob sich das Unglück zu einem Großbrand entwickelt. Nein, auch bei medizinischen Notfällen ist schnelle Hilfe oft lebensrettend. Und das wichtigste: Haben Sie keine Angst vor der Nummer 112! Am anderen Ende werden Sie immer auch einen Menschen haben, der Ihnen in Ihrer Situation weiterhelfen kann und wird. Nehmen Sie sich aber auch die Zeit, vorher einmal über Notrufnummern und das richtige Absetzen eines Notrufs nachzudenken. Denn Wissen bedeutet Sicherheit - und Sicherheit ist ein Grundbedürfnis für alle, auch für Sie!
Notruf europaweit: 112 für Rettungsdienst und Feuerwehr
In Europa gilt der Euronotruf 112 in allen Staaten der Europäischen Union, sowie in Andorra, Bosnien und Herzegowina, Island, Kasachstan, Liechtenstein, Mazedonien, Monaco, Montenegro, Norwegen, Russland, San Marino, Schweiz, Serbien, Türkei, Ukraine, Vatikanstadt. Auch in anderen Teilen der Welt wurde der Notruf unter dieser Rufnummer ermöglicht. So werden beispielsweise Anrufe an die 112 in den Vereinigten Staaten automatisch an die dortige "911" weitergeleitet (umgekehrt werden in Deutschland auch Notrufe über die 911 an die 112 weitergeleitet).
Die Notrufnummer 112 ist in Deutschland aus dem Festnetz und allen Mobilfunknetzen gebührenfrei.
Bis Mitte 2009 konnte man den Notruf mit dem Handy in Deutschland auch ohne eingelegte SIM-Karte wählen. Dem wurde aber ein Riegel vorgeschoben, da diese Möglichkeit zu oft missbraucht wurde. Geblieben ist aber die Möglichkeit, dass eine Notrufverbindung auch dann zustande kommt, wenn das eigene Mobilfunknetz gerade nicht erreichbar ist. Dann wird ein anderes Netz automatisch ausgewählt.
Übrigens, wählen Sie den Notruf mit dem Handy, erreichen Sie trotzdem die für die Region zuständige Rettungsleitstelle. In seltenen Fällen, vor allem in Grenzbereichen zweier Leitstellen, kann der Notruf aber auch bei der Nachbarleitstelle ankommen. Kein Problem: Ihnen wird trotzdem geholfen, die Notfallsituation abgefragt und der Einsatz dann an die zuständige Stelle gegeben.
Und wenn Sie einmal nicht wissen, wo Sie sich gerade befinden, können die meisten Rettungsleitstellen innerhalb von 70 Sekunden eine Handyortung durchführen und Ihren Standort ermitteln - wenn Sie es erlauben.
Wann wähle ich die 112 und was sage ich?
Die Notrufnummer 112 gilt für Feuerwehr und Rettungsdienst:
- wenn es brennt oder qualmt,
- wenn Menschen, Tiere oder bedeutende Sachwerte in Gefahr sind,
- bei medizinischen Notfällen,
- bei Katastrophen (z.B. Hochwasser),
- bei Unfällen mit Brandfolge oder verletzten Personen (nicht bei "Blechschäden"),
- für Hilfeleistungen zur Wiederherstellung der öffentlichen Ordnung und Sicherheit.
Nicht unter diese Punkte fallen damit z.B. Ausfälle von Strom, Gas oder Wasser, verstopfte Abwasserleitungen, Beseitigung von Insektennestern (sofern davon keine unmittelbare Gefahr für Menschen ausgeht), Bäume ausästen oder den Keller wischen...
Das müssen Sie bei einem Notruf angeben
1. WAS ist passiert?
Beschreiben Sie kurz und umfassend das Ereignis in Stichworten, wie Brand oder Rauchentwicklung, Verkehrsunfall oder Sturmschaden. Bleiben Sie sachlich. Benennen Sie Art und Umfang von Verletzungen. Bei Vergiftungen sollten Sie nach Möglichkeit Menge und Stoff (Medikament, Mittel oder Art) benennen können.
2. WO ist es passiert?
Der Notfallort sollte ganz präzise angegeben werden: Ort, Straße mit Hausnummer. Ist das nicht in allem Umfang möglich, orientieren Sie sich an markanten Punkten in der unmittelbaren Umgebung, z.B. "Spielplatz am Walkteich". Bei Verkehrsunfällen geben Sie unbedingt die Fahrtrichtung an. Ist ein Haus in der Nähe, geben Sie die Hausnummer als ungefähre Ortsangabe an. Wichtig ist auf Autobahnen die Nummer, z.B. "Autobahn 72", die korrekte Fahrtrichtung, z.B. "Fahrtrichtung Chemnitz" und der Streckenbereich, also z.B. "zwischen Kilometer 87,5 und 88". Die Kilometerangaben finden Sie dabei alle 500 Meter als Schild am Fahrbahnrand.
3. WIE VIELE Verletze?
Nur so können die Disponenten in der Leitstelle die richtige Anzahl von Rettungsmitteln zu Ihnen auf den Weg schicken. Ist die Lage unübersichtlich, reicht auch eine Schätzung - bitte aber wohlüberlegt.
4. WER meldet den Notfall?
Sagen Sie Ihren Namen und eine Rückrufnummer, damit Sie die Disponenten bei weiteren auftretenden Rückfragen kontaktieren können. Bleiben Sie dann am Einsatzort und weisen Sie die Rettungskräfte ein.
5. WARTEN Sie auf Rückfragen!
Legen Sie nicht einfach auf, wenn Sie der Meinung sind, alles gesagt zu haben! Oft hat der Disponent noch weitere Fragen. Legen Sie erst auf, wenn die Leitstelle das Gespräch beendet hat!
Ich kann nicht hören oder sprechen...
Für Menschen mit Hör- und/oder Sprechbehinderung wurde das sogenannte "Notfallfax" entwickelt. Dieses können Sie von dieser Seite herunterladen. Wir empfehlen, einige Exemplare gleich griffbereit und mit Namen und Adresse vorausgefüllt neben das Faxgerät zu legen und die Notfallfaxnummer nach Möglichkeit als Kurzwahl in das Faxgerät zu programmieren. Zumindest aber bringen Sie die Faxnummer gut sichtbar in der Nähe des Gerätes an!
Notfall-Fax-Nummer Bereich Chemnitz: 0371-4883795
Download Notfallfax
Notfall-Fax als PDF-Datei (114,2 KiB)Download Notfallfax
Notfall-Fax als WORD-Datei (159,5 KiB)Und das passiert bei einem Notruf
In einem Imagefilm der Integrierten Leitstelle Nürnberg wird anschaulich erklärt, was eigentlich passiert, wenn ein Notruf über die 112 eingeht: