Bautagebuch-Leser

Der Stand im Februar 2015

von Sven Schimmel (Kommentare: 0)

Das Fundament an der Ostseite
Das Fundament an der Ostseite - Foto: Sven Schimmel

LUGAU. Sehr viel ist passiert auf der Baustelle der Ortsfeuerwehr Lugau seit dem November 2014. Das Gelände ist kaum noch wiederzuerkennen, immer wieder rollten schwere Laster auf den Hof und wieder davon. Mittlerweile lässt sich auch das Ausmaß des Garagenanbaus erkennen.

Etwas Verzug gab es bei den Bauarbeiten. Doch die erklären sich, denn weder Architekt noch Bauunternehmen konnten vorher unter die Hoffläche schauen. Was sie fanden, ließ die „grauen Haare“ nur so sprießen: Eingebrochene Abwasserrohre, zu wenig Frostschutz oder auch sogenannte „Tonlinsen“. Letztere sind dafür verantwortlich, dass die Fundamentierung der Stützpfeiler noch wesentlich tiefer angesetzt werden musste als geplant. Schließlich soll der Anbau ja auch einige Jahrzehnte stehen…

Neue Eingangstür funktionstüchtig

Blick auf den neuen Haupteingang der Ortsfeuerwehr Lugau - Foto: Sven Schimmel
Blick auf den neuen Haupteingang der Ortsfeuerwehr Lugau - Foto: Sven Schimmel
Naher Blick auf den neuen Haupteingang der Ortsfeuerwehr Lugau - Foto: Sven Schimmel
Naher Blick auf den neuen Haupteingang der Ortsfeuerwehr Lugau - Foto: Sven Schimmel

Bevor aber mit den Arbeiten im Hof selbst begonnen wurde, musste für die Feuerwehr - und nun zeitweise auch für den Kreisjugendring - ein neuer Eingang geschaffen werden. Die Verantwortlichen der Feuerwehr hatten sich dazu im letzten Jahr dafür ausgesprochen, nicht ein Tor der Vorderseite „einzuschneiden“ und mit einer Schlupftür zu versehen, sondern den neuen Haupteingang an die Ostseite zu platzieren. Die Tür ist nun drin - elektronisch gesteuert - und funktioniert nach einigen anfänglichen Einstellschwierigkeiten einwandfrei. Wer uns also besuchen möchte: Da geht´s jetzt rein. Zwar ist das Umfeld noch nicht so schön angelegt, die Bauarbeiten sind aber auch noch längst nicht abgeschlossen. Das „Feintuning“, also das Schöngestalten des Eingangsbereiches, kommt also erst noch.

Kaum war die neue Eingangstür benutzbar, wurde der rückseitige ehemalige Haupteingang gesperrt, denn die Hofseite des Altbaus musste zur Trockenlegung aufgegraben werden. Auch das war wieder mit einigen Überraschungen verbunden: So waren die Materialien der Grundmauern etwas anders als vermutet - was eine Verzögerung beim Durchschneiden mit sich brachte und die Lichtschächte standen „frei im Boden“ - sie mussten ausgetauscht werden.

Das Fundament des Fahrzeughallenneubaus (Nordseite) - Foto: Sven Schimmel
Das Fundament des Fahrzeughallenneubaus (Nordseite) - Foto: Sven Schimmel
Diese Drahtgitterkörbe geben dem Fundament der Stützen Stabilität - Foto: Sven Schimmel
Diese Drahtgitterkörbe geben dem Fundament der Stützen Stabilität - Foto: Sven Schimmel

Inzwischen wurden aber weiter auch fleißig Rohrleitungen gelegt und das Fundament begonnen. Riesige Drahtkörbe wurden aus Bewährungsstahl geflochten und eingesetzt - hier werden später die Stützpfeiler als Ganzes eingesetzt. Der Rest wird gemauert.

Die Stützmauer, die an der Nordseite des Grundstücks errichtet wurde, erhielt zwischenzeitlich eine wetterfeste Abdeckung aus Blech und auch die Streifenfundamente für die doppelte Fertigteilgarage wurden erreichtet. Jetzt kann der „Außenlagerplatz“ in Kürze umgesetzt werden.

Viele Entscheidungen getroffen

In dieser Zeit mussten aber auch einige Entscheidungen getroffen werden. Nicht selten stießen hier Planer und die Feuerwehr als Nutzer an die Grenzen des Machbaren. Gemeinsam wurden aber stets Lösungen gefunden:

  • Das Dach der neuen Fahrzeughalle wird zukünftig nicht begehbar sein. Das spart nicht nur Kosten, sondern sorgt auch für eine bessere Wetterfestigkeit. Als Alternative wurde die Errichtung eines „Steigerturms“ auf dem freiwerdenden Gelände des ehemaligen Kinos angeregt, dieses Projekt aber zunächst „auf Eis“ gelegt. Dafür soll die Ostseite des Schlauchturms außenseitig so hergerichtet werden, dass bei Anleiter- und Abseilübungen keine Schäden an der Außenhaut entstehen können. Ursprünglich war das begehbare Dach als Übungsfläche gedacht.

  • Für die Netzersatzanlage, eine große Notstromanlage, die die Feuerwehr bei Stromausfall mit Energie versorgen wird um auch dann einsatzbereit zu sein, ist im Altgebäude kein Platz zu finden, der den Anforderungen genügt. So haben wir eine Hälfte der Doppelgarage dafür vorgesehen. Die Leitungen werden durch den Hof gelegt und der Bereich sicherheitstechnisch auf Vordermann gebracht.

  • Der Zweckverband Wasserversorgung fordert eine strikte „hygienische“ Rohrtrennung mindestens nach Kategorie 5. Das heißt, zum Befüllen der Wassertanks unserer Löschfahrzeuge muss eine leider teure Rohrtrennanlage eingebaut werden. Das muss man sich so vorstellen: Wasser läuft von oben frei in einen Zwischentank und hat damit keine Verbindung mehr zum Wasser in der Versorgungsleitung. Das Wasser aus dem Tank kann dann über ein Pumpensystem in die Tanks der Fahrzeuge gepumpt werden. Die Vorschriften besagen nämlich, dass das Wasser in der Versorgungsleitung niemals mit abgestandenem und ggf. keimbelastetem Wasser in Verbindung kommen darf. Das wäre der Fall, wenn etwas Wasser nach dem Füllvorgang zurückbleibt und in die Versorgungsleitung zurückläuft.

  • Und schließlich, das freut uns Feuerwehrleute am meisten, wurde sich für eine Bitumendecke auf dem Hof statt wieder einer Pflasterfläche entschieden. Bitumen ist weniger anfällig hinsichtlich Streusalz, ist stabiler, sackt weniger ab und breitet dem Winterdienst wenig Probleme.

Auch die Planungen für den weiteren Bauverlauf sind fortgeschrieben worden. Heizung und Wasserversorgung und die Elektro- und Datenleitungen stehen nun im Projekt.

Eine Bemerkung noch zum Schluss: Immer mehr Interessierte schauen auf der Baustelle vorbei und informieren sich über den Baufortschritt. Wir möchten aber darum bitten, hinter den Bauzäunen zu bleiben - es ist zu Ihrer Sicherheit!

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