Winterzeit: Die Eiszeit kommt
von Sven Schimmel (Kommentare: 0)
Es macht sowieso was es will – das Wetter. Beeinflussen können wir es nicht. Es herrschen winterliche Temperaturen und so manche Entscheidung fällt nicht so leicht. Das fängt zwar bei der Bekleidung an, wichtiger sind aber Überlegungen zum Verhalten im Straßenverkehr, bei Glatteis, aber auch auf Eisflächen.
Schon ab 4 Grad Celsius muss man mit Eis auf den Straßen rechnen, besonders auf Brücken oder in Verbindung mit feuchtem Wetter, Nebel, usw. Nur mit einer angepassten, defensiven Fahrweise kann der Schleudergefahr entgegen gewirkt werden. Und das ist gar nicht so schwer, denn die Hauptregel heißt hier: Mehr Abstand halten! Es besteht immer die Gefahr, dass Fahrzeuge ins Schleudern oder Schieben geraten. Darum: rechtzeitig Geschwindigkeit verringern und den Sicherheitsabstand vergrößern.
Ist es aber doch passiert, ein Auto kommt ins Schleudern, darf keine Panik aufkommen: Kupplung treten und in die gewünschte Fahrtrichtung lenken (gegenlenken).
Fährt das Auto in einer Kurve geradeaus, dann den Lenkeinschlag nicht erhöhen, außerdem Fuß vom Gas! Falls das Fahrzeug dennoch nicht reagiert, zusätzlich auskuppeln. Ist noch Platz bis zum Gegenverkehr bzw. den Leitplanken, hilft eine kurze Vollbremsung. Um derartige Situationen zu vermeiden, sollte man prinzipiell vor einer Kurve die Geschwindigkeit anpassen und den richtigen Gang wählen.
Dreht sich das Fahrzeug während des Schleuderns um die eigene Achse, dann Bremse lösen, Kupplung treten, in die gewünschte Richtung lenken und dann sofort wieder voll bremsen. Bei Bedarf diesen Vorgang wiederholen.
Übrigens: ohne Anti-Blockier-System (ABS) immer pulsierend zu bremsen hat wenig Sinn und verlängert den Bremsweg nur unnötig.
Bei Glatteis steigt aber auch in unserem Landkreis die Zahl der Unfälle und vor allem die Zahl der Stürze sprunghaft an. Auch Fußgänger sollten auf die richtige „Bereifung“, also das richtige Schuhwerk achten. Außerdem ist es sinnvoll, bei Glätte die Hände aus den Jacken-, Mantel- oder Hosentaschen zu nehmen, um sich bei einem Sturz besser abfangen zu können. Lassen Sie die Aktentasche mal für diesen Tag zu Hause oder im Büro – so haben Sie die Hände frei. Nutzen Sie, wenn möglich, öffentliche Verkehrsmittel und meiden Sie ungestreute, ungeräumte oder abschüssige Gehwege und Straßen.
Und auch dran denken: auch für Ihre Feuerwehr und den Rettungsdienst herrscht Glatteis, die Fahrtzeit kann sich unter Umständen vervielfachen.
Video: Fahren im Winter
Zu Fuß auf dem Eis
Und noch eine eisige Mitteilung: Ihre Feuerwehr warnt dringend davor, Eisflächen vor ihrer Freigabe durch die Behörden zu betreten. Zugefrorene Seen, Flussläufe, Kanäle und Teiche dürfen auch dann nicht betreten werden, wenn die Temperaturen über mehrere Tage nach der Freigabe nur wenige Grad unter dem Gefrierpunkt liegen.
Ist dennoch eine Person im Eis eingebrochen, dann rufen Sie sofort die Feuerwehr und den Rettungsdienst unter der europaeinheitlichen Rufnummer 112. Versuchen Sie, zu helfen, aber bringen Sie sich nicht selbst in Gefahr!
Und noch eins: einem aus dem Eis Geretteten niemals heiße und/oder kreislaufanregende Getränke verabreichen. Kaffee, Tee, Cola usw. sollten also tabu sein. Am besten hilft dem Betroffenen lauwarmer Fruchtsaft. Durch Koffein wird immer der Kreislauf angeregt. Das hat zur Folge, dass die kälteren Blutmengen in den äußeren Schichten schneller zum Herz gepumpt werden und damit auch später noch einen Herzstillstand oder zumindest Herzprobleme hervorrufen können. Darum einen Betroffenen auch nie „warm rubbeln“, sondern in eine Decke wickeln und in einen nicht allzu warmen Raum bringen.