Winter: Eingefrorene Wasserrohre und erhöhte Brandgefahr
von Sven Schimmel (Kommentare: 0)
Tiefe Temperaturen sorgen Jahr für Jahr zu Brüchen bei Wasserrohren oder anderen Versorgungsleitungen. Gefrierendes Wasser dehnt sich aus und bringt somit das Material zum Reißen. Zum Teil müssen auch die Feuerwehren tätig werden, um Wasserschäden zu verhindern. Mehr können die Kameradinnen und Kameraden dann aber nicht tun. Ist das Rohr erst einmal geborsten, hilft nur noch eins: so schnell als möglich die Wasserzufuhr stoppen. Die Absperrhähne sind meist im Keller nahe der Wasseruhr angebracht oder befinden sich, wie in den meisten Neubauten, direkt in der Wohnung. Übrigens, die Feuerwehr kann erst weiterhelfen, wenn das Wasser schon einige Zentimeter hoch z.B. im Keller steht. Darunter greifen die Pumpen nicht.
Tiefe Temperaturen führen aber immer wieder auch zu einer erhöhten Brandgefahr. Besonders dann, wenn Leitungen unsachgemäß aufgetaut werden. Dabei gibt es einige einfache vorsorgende Dinge, die, wenn sie beachtet und durchgeführt werden, die Gefahr eindämmen oder sogar beseitigen können.
Was nicht gebraucht wird, abstellen und entleeren!
Grundsätzlich sollten Wasserleitungen in unbeheizten Räumen abgestellt und entleert werden. Das gilt vor allem für Leitungen in Gartengrundstücken oder Ferienhäusern. Ist das nicht möglich, können Frostwächter eingesetzt werden, die ein Zufrieren verhindern. Ist eine Heizung vorhanden, sollte sie auch nie ganz abgestellt werden, die Frostschutzeinstellung sorgt für ein überschlagenes Klima und verbraucht meist nur minimal Heizenergie. Im Vergleich zu einem möglichen Schaden ist sie sogar vernachlässigbar gering.
Keine offenen Flammen zum Auftauen!
Ist es aber trotzdem passiert, dass eine Wasserleitung eingefroren ist, sollte auf keinen Fall eine Lötlampe zum Auftauen genutzt werden. Auch anderes offenes Feuer ist nicht ratsam. Die starke Hitze kann durch die gute Wärmeleitung des Heizungsmetalls unkontrolliert brennbare Stoffe an ganz anderen Stellen entzünden. Besonders gefährdet sind Hohlräume oder Dämmmaterial.
Besser geeignet sind Tücher, die in heißes Wasser getaucht wurden, Heizmatten oder Wärmeflaschen. Aber auch Ziegelsteine, die im Backofen erhitzt wurden, sind gute Hilfsmittel. Bedingt und auch nur mit äußerster Vorsicht geeignet sind auch Haartrockner oder Föne, Heizlüfter, Heißluftgebläse oder Dampfstrahlgeräte.
Allgemein gesagt: Seien Sie immer dabei, wenn Rohre aufgetaut werden müssen, lassen Sie Geräte niemals allein „vor sich hin laufen“. Sollte dennoch etwas passieren, dann zögern Sie nicht, die Rufnummer 112 ist überall in der Europäischen Union gültig. Je schneller Sie Ihre Feuerwehr informieren, umso geringer kann ein Schaden ausfallen. Im Vordergrund steht aber immer, sein Handeln gut zu überlegen und keine Risiken einzugehen.